5. Kommunikationsstrategien für den Umgang mit Demenzpatienten
5.1. Einfühlsame Kommunikation
Im Umgang mit Demenzpatienten ist es wichtig, eine einfühlsame Kommunikation aufzubauen. Hierbei geht es darum, die Gefühle und Bedürfnisse des Erkrankten zu verstehen und darauf einzugehen. Geduld und Empathie stehen dabei im Vordergrund. Achten Sie darauf, keine unnötigen Reize zu setzen, die den Patienten überfordern oder verunsichern könnten. Sprechen Sie langsam und deutlich, verwenden Sie einfache Worte und kurze Sätze. Wiederholen Sie bei Bedarf wichtige Informationen oder stellen Sie Rückfragen, um sicherzustellen, dass der Betroffene versteht, was Sie ihm mitteilen möchten.
Wichtig: Fördern Sie eine positive Atmosphäre, indem Sie freundlich und respektvoll auf den Erkrankten eingehen. Achten Sie auf seine Gefühle und Bedürfnisse und zeigen Sie Verständnis.
5.2. Nonverbale Kommunikation
Da Demenzpatienten oft Schwierigkeiten haben, gesprochene Worte zu verstehen, kann die nonverbale Kommunikation eine wichtige Rolle einnehmen. Gestik, Mimik und Körperhaltung sind förderlich, um Verständigung zu erleichtern und Missverständnisse zu vermeiden. Strahlen Sie Ruhe und Sicherheit aus, indem Sie eine offene und freundliche Körperhaltung einnehmen. Zeigen Sie durch Lächeln oder Nicken Zustimmung oder Verständnis, setzen Sie Gesten gezielt ein, um etwas zu verdeutlichen. Achten Sie darauf, den nötigen persönlichen Raum des Patienten zu wahren und respektieren Sie seine körperlichen Grenzen.
Nonverbale Kommunikation hilft dabei, eine gemeinsame Verständigungsebene zu finden und baut Vertrauen auf. Verwenden Sie Gesten und Mimik, um Ihre Aussagen zu unterstützen, jedoch ohne den Patienten zu überfordern.
5.3. Aktives Zuhören
Demenzkranke können oft nicht mehr klar und deutlich ausdrücken, was sie bewegt. Deshalb ist es sehr wichtig, aktiv zuzuhören und aufmerksam auf die Bedürfnisse Ihres Angehörigen einzugehen. Schlagen Sie keine Themen vor, die möglicherweise unangenehm oder verwirrend für den Patienten sein könnten. Achten Sie auf seine Körpersprache und achten Sie auf Anzeichen von Unbehagen oder Missverständnissen. Stellen Sie gegebenenfalls weitere Fragen, um die Kommunikation zu fördern, oder wechseln Sie das Thema, wenn Sie merken, dass der Betroffene keine Freude daran hat.
5.4. Orientierungshilfen
Da Demenzpatienten oft Schwierigkeiten haben, sich zurechtzufinden oder den Verlauf eines Gesprächs nachzuvollziehen, können Orientierungshilfen hilfreich sein. Sprechen Sie den Betroffenen direkt an und wiederholen Sie seinen Namen, um seine Aufmerksamkeit zu halten und ihm Sicherheit zu geben. Machen Sie genaue Angaben über das, worüber Sie sprechen, um Verwirrung vorzubeugen. Beispielsweise sollten Sie statt allgemeiner Begriffe wie „Früchte“ lieber konkrete Namen wie „Apfel“ oder „Birne“ verwenden.
In der Kommunikation mit Demenzpatienten kann es hilfreich sein, Orientierungshilfen zu nutzen. Diese unterstützen den Patienten dabei, dem Gespräch besser folgen zu können und Verwirrung zu vermeiden.
5.5. Realitätsanpassung
In manchen Situationen kann es sinnvoll sein, sich der Realität des Demenzpatienten anzupassen, um unnötigen Stress oder Konflikte zu verhindern. Wenn der Patient zum Beispiel nach seiner bereits verstorbenen Mutter fragt, könnte es angemessener sein, kurz darauf einzugehen und das Thema dann wechseln, anstatt ihn direkt mit der Wahrheit zu konfrontieren. Hierbei ist Fingerspitzengefühl gefragt, um die Würde des Erkrankten zu wahren und ihm Sicherheit und Geborgenheit zu vermitteln.
Durch den Einsatz dieser Kommunikationsstrategien können Sie den Umgang mit demenzkranken Angehörigen erleichtern und eine vertrauensvolle, unterstützende Atmosphäre schaffen.