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Demenz

In einer immer älter werdenden Gesellschaft ist die Versorgung und Betreuung von Menschen mit Demenz eine wachsende Herausforderung, der sich viele Familien und Pflegekräfte stellen müssen. Demenz zeigt sich in unterschiedlichen Erkrankungen und Beeinträchtigungen, die sowohl Betroffene als auch ihre Angehörigen vor zahlreiche Probleme und Entscheidungen stellen. In diesem umfassenden Wiki möchten wir Ihnen das notwendige Wissen rund um das Thema häusliche Pflege bei Demenz in der Schweiz vermitteln. Sie werden Sie hier eine Vielzahl an Informationen finden, um besser mit der Erkrankung umzugehen und um Betroffenen ein angemessenes Leben zu ermöglichen. Unsere Themen reichen von einer allgemeinen Einführung über praktische Betreuungs-Tipps bis hin zu den rechtlichen Aspekten und worauf bei der Auswahl geeigneter Pflegekräfte zu achten ist.
Demenz Prime Home Care
Der Autor
Patrick Kälin
Patrick Kälin

Redakteur für Prime Home Care

Unser Ratgeber

Unsere Artikel entstehen in Zusammenarbeit mit ausgewählten Pflegeexperten.

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1. Einführung: Demenz verstehen und erkennen

Demenz ist eine Erkrankung, die vor allem ältere Menschen betrifft und zu einer fortschreitenden Einschränkung der kognitiven Fähigkeiten führt. Betroffene haben Schwierigkeiten, sich an Ereignisse zu erinnern, sie verlieren oft die Orientierung und haben Probleme bei der Bewältigung alltäglicher Aufgaben. Dieser Artikel gibt Ihnen einen Überblick über das Krankheitsbild, zeigt auf, wie Sie Demenz erkennen können und sensibilisiert dafür, wie wichtig es ist, frühzeitig auf mögliche Anzeichen zu achten.

1.1. Was ist Demenz?

Demenz ist ein Oberbegriff für verschiedene Erkrankungen des Gehirns, welche die höheren kognitiven Fähigkeiten wie Gedächtnis, Denken und Orientierung beeinträchtigen. Die häufigste Form der Demenz ist Alzheimer, aber es gibt viele andere Demenz-Arten, wie zum Beispiel Lewy-Body-Demenz und vaskuläre Demenz. Demenz ist nicht zwangsläufig Teil des normalen Alterungsprozesses und kann nicht geheilt werden, aber eine frühzeitige Diagnose und Behandlung können helfen, den Krankheitsverlauf zu verlangsamen und das Leben der Betroffenen und ihrer Angehörigen zu erleichtern.

Merke:

Demenz ist keine eigenständige Krankheit, sondern ein Sammelbegriff für verschiedene Erkrankungen, die alle eine Beeinträchtigung der kognitiven Fähigkeiten zur Folge haben.

1.2. Symptome der Demenz erkennen

Die ersten Anzeichen einer Demenz sind oft unspezifisch und können leicht mit normalen Alterserscheinungen verwechselt werden. Um frühzeitig reagieren zu können, ist es wichtig, auf diese ersten Warnsignale zu achten. Typische Symptome einer beginnenden Demenz können sein:

– Vergesslichkeit und Gedächtnisprobleme
– Schwierigkeiten bei der Orientierung
– Probleme beim Planen und Organisieren
– Veränderungen in Persönlichkeit und Verhalten
– Sprach- und Kommunikationsschwierigkeiten


Wichtig ist es, bei Verdacht auf Demenz einen Arzt oder eine Ärztin aufzusuchen, um eine genaue Diagnose feststellen zu lassen. Nur so kann die bestmögliche Betreuung von Anfang an gewährleistet werden.

1.3. Frühzeitige Diagnose der Demenz und Bedeutung

Eine frühzeitige Diagnose der Demenz ist von grosser Bedeutung: Zum einen ermöglicht sie es den Betroffenen und ihren Angehörigen, sich auf die Veränderungen, die die Erkrankung mit sich bringt, vorzubereiten und frühzeitig Unterstützung und Hilfe in Anspruch zu nehmen. Zum anderen können bei einer frühzeitigen Diagnose möglicherweise medizinische und therapeutische Massnahmen ergriffen werden, die den Krankheitsverlauf verlangsamen und die Lebensqualität der Betroffenen verbessern.

Tipp:

Bei Verdacht auf Demenz unbedingt einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen. Eine frühzeitige Diagnose ermöglicht es, den Krankheitsverlauf zu verlangsamen und die Lebensqualität zu verbessern.


Zögern Sie nicht, sich professionelle Hilfe zu suchen, wenn Sie bei sich oder einem Angehörigen Anzeichen von Demenz bemerken. Eine frühzeitige Diagnose und Betreuung sind entscheidend, um den Betroffenen ein möglichst selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen und die Belastung für die pflegenden Angehörigen zu reduzieren. In den weiteren Abschnitten dieses Ratgebers erhalten Sie wertvolle Informationen und Tipps rund um das Thema Demenz, ihre verschiedenen Formen und den Umgang damit, um bestmöglich unterstützen zu können.

2. Die verschiedenen Arten der Demenz: Alzheimer & Co.

Demenz ist ein Sammelbegriff für verschiedene Erkrankungen, die das Gehirn betreffen und mit kognitiven Beeinträchtigungen einhergehen. Insgesamt gibt es etwa 100 verschiedene Demenzformen, von denen einige häufiger vorkommen als andere. Im Folgenden werden die wichtigsten und am häufigsten vorkommenden Demenzformen vorgestellt.

2.1 Alzheimer-Demenz

Die Alzheimer-Demenz ist die am häufigsten diagnostizierte Form der Demenz. Etwa 60-70% der Demenzerkrankungen gehen auf die Alzheimer-Demenz zurück. Diese neurodegenerative Erkrankung führt zu einer fortschreitenden Verschlechterung der kognitiven Fähigkeiten und schliesslich zu einer vollständigen Abhängigkeit von Hilfe und Pflege. Zu den typischen Anzeichen zählen Gedächtnisverlust, Sprachschwierigkeiten und Desorientierung.

2.2 Vaskuläre Demenz

Vaskuläre Demenz ist die zweithäufigste Demenzform und wird durch Gefässveränderungen im Gehirn verursacht. Diese Veränderungen können den Blutfluss zum Gehirn beeinträchtigen, wodurch Nervenzellen absterben. Vaskuläre Demenz kann plötzlich oder schleichend auftreten und zeichnet sich oft durch spezifische kognitive Defizite aus, wie zum Beispiel Konzentrations- und Planungsstörungen.

2.3 Lewy-Body-Demenz

Die Lewy-Body-Demenz ist eine seltene, aber komplexe Demenzform, die durch die Ansammlung von Proteinen (Lewy-Körperchen) in Nervenzellen gekennzeichnet ist. Sie führt zu einer stetigen Verschlechterung der geistigen Fähigkeiten. Anzeichen der Lewy-Body-Demenz umfassen Wahnvorstellungen, visuelle Halluzinationen, Parkinson-ähnliche Bewegungsstörungen und Schwankungen in Aufmerksamkeit und Wachsamkeit.

2.4 Frontotemporale Demenz

Frontotemporale Demenz, auch als Pick-Krankheit bekannt, betrifft hauptsächlich jüngere Menschen im Alter zwischen 40 und 65 Jahren. Diese Demenzform zeichnet sich durch den Abbau von Nervenzellen in den Stirn- und Schläfenbereichen des Gehirns aus, was zu Veränderungen in Persönlichkeit, Verhalten und Sprache führt. Betroffene Menschen zeigen häufig unangemessenes und impulsives Verhalten oder haben Schwierigkeiten mit der sprachlichen Kommunikation.

2.5 Sekundäre Demenzen

Sekundäre Demenzen treten als Folge einer anderen Grunderkrankung auf, beispielsweise durch Schilddrüsenunterfunktion, Vitamin-B12-Mangel, Hirntumore oder wiederkehrende Infektionen. Oft sind die Symptome dieser Demenzformen ähnlich zu denen der primären Demenzformen, allerdings kann eine erfolgreiche Behandlung der Grunderkrankung die kognitiven Beeinträchtigungen teilweise oder sogar vollständig rückgängig machen.

Wichtig: Bei Verdacht auf eine Demenzerkrankung sollte unbedingt eine ausführliche medizinische Abklärung durchgeführt werden, um die genaue Demenzform festzustellen. Ein frühes Erkennen und eine gezielte Behandlung können den Krankheitsverlauf positiv beeinflussen und die Lebensqualität der Betroffenen erhalten.


Es ist wichtig zu verstehen, dass jede Demenzform unterschiedliche Herausforderungen für Betroffene und ihre Angehörigen mit sich bringt. Eine individuelle Betreuung und angepasste Unterstützungsangebote sind daher für ein optimales Lebensumfeld sowie für eine bestmögliche Pflege unabdingbar. Im weiteren Verlauf des Artikels erhalten Sie hilfreiche Tipps für den Umgang mit Demenzerkrankungen und die Betreuung von Angehörigen zu Hause.

3. Umgang mit demenzkranken Angehörigen: Empathie und Geduld

Der Umgang mit einem demenzkranken Angehörigen kann eine Herausforderung sein. Neben der emotionalen Belastung durch die Krankheit stellen sich viele Fragen und Probleme im Alltag. In diesem Kapitel erfahren Sie, wie Sie mit Empathie und Geduld die täglichen Herausforderungen meistern können und welche Grundprinzipien im Umgang mit demenzkranken Menschen wichtig sind.

3.1 Empathie und emotionale Unterstützung

Empathie, das Einfühlungsvermögen in die Gedanken und Gefühle anderer, spielt eine zentrale Rolle im Umgang mit Demenzpatienten. Emotionale Unterstützung hilft, Ängste und Unsicherheiten abzubauen und eine vertrauensvolle Atmosphäre zu schaffen. Zeigen Sie Ihrem Angehörigen, dass Sie für ihn da sind, und hören Sie ihm aufmerksam zu. Äusserungen, die dem Patienten das Gefühl geben, nicht ernst genommen zu werden, sollten vermieden werden. Gehen Sie stattdessen auf die Empfindungen und Sorgen des Betroffenen ein und versuchen Sie, seine Perspektive einzunehmen.

Wichtig: Empathie und emotionale Unterstützung helfen, Vertrauen aufzubauen und die Beziehung zu dem demenzkranken Angehörigen zu stärken.


3.2 Geduld im Alltag

Wie bei jeder chronischen Erkrankung erfordert der Umgang mit Demenzpatienten viel Geduld. Es wird Situationen geben, in denen Ihr Angehöriger wiederholt dieselben Fragen stellt oder sich emotional und aggressiv verhält. In diesen Momenten ist es besonders wichtig, Ruhe zu bewahren und Verständnis für die Situation des Demenzkranken zu zeigen. Selbst wenn Gespräche oder Handlungsabläufe wiederholt werden müssen: Geben Sie den Betroffenen ein Gefühl von Geborgenheit und Sicherheit.

3.3 Das richtige Mass an Hilfe und Selbstbestimmung

Eine der größten Herausforderungen im Umgang mit demenzkranken Angehörigen ist es, das richtige Mass an Hilfe und Eigenständigkeit zu finden. Respektieren Sie die Selbstbestimmung Ihres Angehörigen und ermöglichen Sie ihm, Alltagshandlungen nach Möglichkeit selbstständig auszuführen. Unterstützen Sie ihn dabei, seine Selbstständigkeit so lange wie möglich zu bewahren, und treten Sie als Helfer und Unterstützer in den Hintergrund. Gleichzeitig ist es Ihre Aufgabe, rechtzeitig einzuschreiten, wenn Sicherheit oder Wohlbefinden gefährdet sind.

3.4 Die Bedeutung von gewohnten Routinen

Eine geregelte Tagesstruktur und das Beibehalten gewohnter Routinen können das Wohlbefinden von Demenzpatienten erheblich steigern. Versuchen Sie, Veränderungen im Alltag so gering wie möglich zu halten und bieten Sie Ihrem Angehörigen vertraute Aktivitäten zur Orientierung an. Dadurch ermöglichen Sie ihm, Sicherheit und Struktur im Alltag zu finden.

Tipp: Gewohnte Abläufe und Routinen können das Wohlbefinden von Demenzpatienten verbessern und dazu beitragen, Orientierung im Alltag zu finden.


Der Umgang mit demenzkranken Angehörigen erfordert viel Einfühlungsvermögen, Geduld und Fingerspitzengefühl. Mit den richtigen Verhaltensweisen, einer liebevollen Haltung und ausreichend Zeit können Sie einem Menschen mit diesem Krankheitsbild jedoch die optimale Unterstützung sowie eine hohe Lebensqualität ermöglichen.

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4. Praktische Tipps für die Betreuung zu Hause: Sicherheit und Alltagshilfen

4.1 Sicherheit in der häuslichen Umgebung

Die Betreuung von Demenzpatienten zu Hause stellt eine besondere Herausforderung dar. Um die Sicherheit und das Wohlbefinden Ihres Angehörigen zu gewährleisten, sollten Sie die häusliche Umgebung anpassen und optimieren. Hier einige wichtige Aspekte, die Beachtung finden sollten:

• Fallsicherheit: Räumen Sie Stolperfallen wie Teppiche oder Kabel aus dem Weg und fixieren Sie lose Kabel und Leitungen. Installieren Sie gegebenenfalls Handläufe an den Wänden, um das Sturzrisiko zu minimieren.

• Beleuchtung: Sorgen Sie für eine optimale Ausleuchtung der Räume und Wege, um Orientierungsschwierigkeiten zu reduzieren. Verwenden Sie zum Beispiel Bewegungsmelder oder Nachtlichter.

• Elektrische Geräte: Sicherheitsschalter für Küchengeräte und Badzimmerinstallationen verhindern Unfälle durch Unachtsamkeit. Abschliessbare Schränke und Schubladen hindern Demenzpatienten daran, mit gefährlichen Gegenständen zu hantieren.

• Beschriftungen und Orientierungshilfen: Beschriften Sie Türen, Schränke und Schubladen, um Betroffenen bei der Orientierung zu helfen. Dadurch kann die Selbstständigkeit im Alltag erhalten bleiben, was sich positiv auf das Wohlbefinden auswirkt.


4.2 Alltagshilfen zur Begleitung und Betreuung

Neben der Anpassung der häuslichen Umgebung gibt es auch Hilfsmittel, die Ihnen und Ihren Angehörigen den Alltag erleichtern. Hier eine Auswahl an nützlichen Alltagshilfen:

• Medikamentendosierer: Um die korrekte Einnahme von Medikamenten sicherzustellen, können spezielle Tablettendosen mit Beschriftung und Timer helfen.

• Erinnerungshilfen: Kalender, Tafeln oder elektronische Geräte, die an wichtige Termine und Tätigkeiten erinnern, können den Tagesablauf strukturieren und das Denkvermögen fördern.

• Essenshilfen: Spezielles Geschirr, Besteck und Trinkbecher ermöglichen es Demenzpatienten, trotz fehlender Feinmotorik selbstständig zu essen und zu trinken.

• Kleidung: Einfach zu handhabende Kleidungsstücke mit Reiss- Klettverschlüssen machen das Anziehen leichter und fördern die Selbstständigkeit im Alltag.

• Notrufsysteme: Eine Notrufarmband oder ein Handy mit speziellen Funktionen können im Notfall schnelle Hilfe garantieren.


Es ist wichtig, die individuellen Bedürfnisse Ihres demenzkranken Angehörigen zu erkennen und darauf einzugehen. Durch Anpassungen in der häuslichen Umgebung und den Einsatz solcher Alltagshilfen schaffen Sie ein sicheres und geborgenes Zuhause, in dem die Ihnen nahestehende Person trotz der Erkrankung ein möglichst normales und erfülltes Leben führen kann.

5. Kommunikationsstrategien für den Umgang mit Demenzpatienten

5.1. Einfühlsame Kommunikation

Im Umgang mit Demenzpatienten ist es wichtig, eine einfühlsame Kommunikation aufzubauen. Hierbei geht es darum, die Gefühle und Bedürfnisse des Erkrankten zu verstehen und darauf einzugehen. Geduld und Empathie stehen dabei im Vordergrund. Achten Sie darauf, keine unnötigen Reize zu setzen, die den Patienten überfordern oder verunsichern könnten. Sprechen Sie langsam und deutlich, verwenden Sie einfache Worte und kurze Sätze. Wiederholen Sie bei Bedarf wichtige Informationen oder stellen Sie Rückfragen, um sicherzustellen, dass der Betroffene versteht, was Sie ihm mitteilen möchten.

Wichtig: Fördern Sie eine positive Atmosphäre, indem Sie freundlich und respektvoll auf den Erkrankten eingehen. Achten Sie auf seine Gefühle und Bedürfnisse und zeigen Sie Verständnis.


5.2. Nonverbale Kommunikation

Da Demenzpatienten oft Schwierigkeiten haben, gesprochene Worte zu verstehen, kann die nonverbale Kommunikation eine wichtige Rolle einnehmen. Gestik, Mimik und Körperhaltung sind förderlich, um Verständigung zu erleichtern und Missverständnisse zu vermeiden. Strahlen Sie Ruhe und Sicherheit aus, indem Sie eine offene und freundliche Körperhaltung einnehmen. Zeigen Sie durch Lächeln oder Nicken Zustimmung oder Verständnis, setzen Sie Gesten gezielt ein, um etwas zu verdeutlichen. Achten Sie darauf, den nötigen persönlichen Raum des Patienten zu wahren und respektieren Sie seine körperlichen Grenzen.

Nonverbale Kommunikation hilft dabei, eine gemeinsame Verständigungsebene zu finden und baut Vertrauen auf. Verwenden Sie Gesten und Mimik, um Ihre Aussagen zu unterstützen, jedoch ohne den Patienten zu überfordern.


5.3. Aktives Zuhören

Demenzkranke können oft nicht mehr klar und deutlich ausdrücken, was sie bewegt. Deshalb ist es sehr wichtig, aktiv zuzuhören und aufmerksam auf die Bedürfnisse Ihres Angehörigen einzugehen. Schlagen Sie keine Themen vor, die möglicherweise unangenehm oder verwirrend für den Patienten sein könnten. Achten Sie auf seine Körpersprache und achten Sie auf Anzeichen von Unbehagen oder Missverständnissen. Stellen Sie gegebenenfalls weitere Fragen, um die Kommunikation zu fördern, oder wechseln Sie das Thema, wenn Sie merken, dass der Betroffene keine Freude daran hat.

5.4. Orientierungshilfen

Da Demenzpatienten oft Schwierigkeiten haben, sich zurechtzufinden oder den Verlauf eines Gesprächs nachzuvollziehen, können Orientierungshilfen hilfreich sein. Sprechen Sie den Betroffenen direkt an und wiederholen Sie seinen Namen, um seine Aufmerksamkeit zu halten und ihm Sicherheit zu geben. Machen Sie genaue Angaben über das, worüber Sie sprechen, um Verwirrung vorzubeugen. Beispielsweise sollten Sie statt allgemeiner Begriffe wie „Früchte“ lieber konkrete Namen wie „Apfel“ oder „Birne“ verwenden.

In der Kommunikation mit Demenzpatienten kann es hilfreich sein, Orientierungshilfen zu nutzen. Diese unterstützen den Patienten dabei, dem Gespräch besser folgen zu können und Verwirrung zu vermeiden.


5.5. Realitätsanpassung

In manchen Situationen kann es sinnvoll sein, sich der Realität des Demenzpatienten anzupassen, um unnötigen Stress oder Konflikte zu verhindern. Wenn der Patient zum Beispiel nach seiner bereits verstorbenen Mutter fragt, könnte es angemessener sein, kurz darauf einzugehen und das Thema dann wechseln, anstatt ihn direkt mit der Wahrheit zu konfrontieren. Hierbei ist Fingerspitzengefühl gefragt, um die Würde des Erkrankten zu wahren und ihm Sicherheit und Geborgenheit zu vermitteln.

Durch den Einsatz dieser Kommunikationsstrategien können Sie den Umgang mit demenzkranken Angehörigen erleichtern und eine vertrauensvolle, unterstützende Atmosphäre schaffen.

6. Aktivierung und Beschäftigungstherapie: Kognitive Fähigkeiten fördern

Die Aktivierung und Beschäftigungstherapie spielt eine fundamentale Rolle bei der Betreuung von Menschen mit Demenz. Indem kognitive Fähigkeiten gefördert und der Alltag bereichert werden, kann das Fortschreiten der Demenz verlangsamt und die Lebensqualität der Betroffenen verbessert werden. In diesem Abschnitt erfahren Sie mehr über die Bedeutung der Aktivierung und welche Beschäftigungsmöglichkeiten sich für Demenzpatienten eignen.

6.1 Warum ist Aktivierung und Beschäftigung bei Demenz wichtig?

Menschen mit Demenz neigen dazu, sich aus sozialen Interaktionen zurückzuziehen und Interessen zu verlieren. Eine individuell angepasste Aktivierung und Beschäftigungstherapie kann helfen, das Selbstwertgefühl zu erhalten, indem vorhandene Fähigkeiten genutzt und gefördert werden. Zudem können soziale Kontakte gepflegt und die emotionale Stabilität gestärkt werden.

Ein weiterer Vorteil der Aktivierungstherapie ist, dass sie sowohl im Rahmen einer Gruppentherapie als auch in einer Einzelbetreuung eingesetzt werden kann. Die Therapie sollte sich immer an den individuellen Bedürfnissen und Interessen des Demenzpatienten orientieren.


6.2 Beispiele für Aktivierung und Beschäftigung bei Demenz

Verschiedene Aktivitäten können zur sinnvollen Beschäftigung von Demenzpatienten beitragen. Hier sind einige Beispiele:

  • Erinnerungsarbeit: Das Teilen von Erinnerungen kann dazu beitragen, das Gedächtnis und die Sprachfähigkeiten der Betroffenen zu verbessern. Sie können Fotoalben anschauen, gemeinsam in alten Tagebüchern lesen oder über vergangene Erlebnisse sprechen.

  • Kreative Aktivitäten: Malen, Basteln oder Musizieren können zur Entspannung, Kommunikation und Selbstverwirklichung beitragen. Durch kreative Beschäftigungen werden die Feinmotorik und die Konzentrationsfähigkeit gefördert.

  • Bewegung: Regelmässige Bewegung trägt zur Verbesserung der körperlichen und geistigen Gesundheit bei. Angepasste Sportarten wie Gymnastik, Wandern oder Tanzen können den Betroffenen helfen, ihre Mobilität und Koordination zu erhalten.

  • Haushaltstätigkeiten: Demenzpatienten können trotz ihrer Erkrankung oft kleine Aufgaben im Haushalt übernehmen, wie Tisch decken, Wäsche falten oder einfache Gartenarbeit. Dies fördert ihr Selbstwertgefühl und ihre Selbstständigkeit und hilft ihnen, sich in ihrem Alltag nützlich zu fühlen.


6.3 Wie findet man die geeigneten Aktivitäten?

Die Wahl der passenden Beschäftigung hängt von den individuellen Fähigkeiten und Interessen des Betroffenen ab. Achten Sie darauf, die Aktivitäten an das Tempo des Patienten anzupassen und keine Überforderung herbeizuführen. Hier einige Anhaltspunkte, um geeignete Aktivitäten auszuwählen:

  • Beziehen Sie den Demenzpatienten in die Planung von Aktivitäten ein und fragen Sie nach seinen Interessen und Vorlieben.

  • Beobachten Sie, welche Aktivitäten zu einer Verbesserung von Stimmung, Kommunikation oder Konzentration führen.

  • Testen Sie verschiedene Aktivitäten und finden Sie heraus, welche am besten zur Person passen.

  • Kontaktieren Sie lokale Selbsthilfegruppen oder Demenzvereinigungen, um Informationen über angebotene Aktivierungsprogramme und Betreuungsmöglichkeiten in Ihrer Nähe zu erhalten.


Eine individuell angepasste Aktivierungs- und Beschäftigungstherapie kann die Lebensqualität von Menschen mit Demenz nachhaltig verbessern. Durch gemeinsame Erlebnisse und sinnvolle Tätigkeiten werden nicht nur kognitive Fähigkeiten gefördert, sondern auch das emotionale Wohlbefinden gestärkt. Machen Sie sich also auf die Suche nach den passenden Aktivitäten für Ihren demenzerkrankten Angehörigen, um gemeinsam schöne Momente zu erleben und ihm so die bestmögliche Unterstützung zu bieten.

7. Demenz und Ernährung: Bedeutung und Anpassungen

Eine ausgewogene Ernährung ist für Demenzpatienten von besonderer Bedeutung, um ihre körperlichen und geistigen Fähigkeiten bestmöglich zu unterstützen und das Wohlbefinden zu fördern. In diesem Abschnitt finden Sie wichtige Informationen zur Bedeutung der Ernährung bei Demenz sowie Anpassungen, die den individuellen Bedürfnissen von Betroffenen gerecht werden.

7.1 Bedeutung der richtigen Ernährung bei Demenz

Die richtige Ernährung kann dazu beitragen, das Fortschreiten der Demenz zu verlangsamen und die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern. Eine ausgewogene, gesunde Ernährung versorgt den Körper mit wichtigen Nährstoffen, Vitaminen und Mineralstoffen, die das Immunsystem stärken, die Herz-Kreislauf-Gesundheit unterstützen und entzündungshemmende Eigenschaften besitzen. Zudem kann eine gesunde Ernährung dabei helfen, Begleiterkrankungen wie Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Niereninsuffizienz besser in den Griff zu bekommen.

Tipp: Achten Sie darauf, dass Demenzpatienten regelmässig ausreichend Flüssigkeit, vorzugsweise Wasser oder ungesüsste Tees, zu sich nehmen, um die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit aufrechtzuerhalten.


7.2 Anpassungen der Ernährung an die Bedürfnisse von Demenzpatienten

Im Verlauf der Demenz können verschiedene Herausforderungen auftreten, die den Nahrungsaufbau und das Essen betreffen. Daher sind Anpassungen erforderlich, um sicherzustellen, dass Betroffene ausreichend und angemessen versorgt werden. Hier sind einige nützliche Empfehlungen:

– Bereiten Sie kleinere Mahlzeiten und häufigere Snacks vor, um den Appetit anzuregen und Übelkeit oder Erbrechen zu vermeiden.

– Achten Sie auf eine abwechslungsreiche Kost, die alle wichtigen Nährstoffe und Vitamine enthält.

– Nehmen Sie auf Veränderungen des Geschmackssinns Rücksicht und passen Sie die Zubereitung der Speisen entsprechend an.

– Schaffen Sie eine angenehme Essensatmosphäre, die die Patienten zum Essen anregt, indem Sie beispielsweise Hintergrundgeräusche reduzieren und für eine ansprechende Präsentation der Mahlzeiten sorgen.

– Unterstützen Sie Demenzpatienten bei Bedarf beim Essen und trinken, indem Sie ihnen bei der Handhabung des Bestecks behilflich sind oder ihnen Speisen in mundgerechten Stücken anreichen.

7.3 Nahrungsergänzungsmittel und spezielle Diäten bei Demenz

In einigen Fällen können Nahrungsergänzungsmittel oder spezielle Diäten notwendig oder hilfreich sein, um Demenzpatienten mit den notwendigen Nährstoffen zu versorgen. Sprechen Sie vorab mit dem behandelnden Arzt oder einer Ernährungsberaterin über die individuellen Bedürfnisse des Patienten und eventuelle Empfehlungen. Wichtige Nährstoffe, die eine Rolle bei der Gehirngesundheit spielen, sind zum Beispiel Omega-3-Fettsäuren, B-Vitamine (insbesondere B12, B6 und Folsäure) und Antioxidantien wie Vitamin C und E.

Tipp: Informieren Sie sich über Studien und aktuelle Erkenntnisse zur Wirkung von verschiedenen Diäten auf Demenz, wie zum Beispiel die mediterrane Diät, die DASH-Diät (Dietary Approaches to Stop Hypertension) oder die MIND-Diät (Mediterranean-DASH Intervention for Neurodegenerative Delay), die speziell auf die Prävention von neurodegenerativen Erkrankungen abzielen.


Die Ernährung bei Demenz sollte auf den jeweiligen Patienten abgestimmt sein und kann eine wichtige Rolle bei der Förderung der Gesundheit und Lebensqualität spielen. Durch Anpassungen der Ernährungsweise, eine ansprechende Gestaltung der Mahlzeiten und die Einbeziehung von Nahrungsergänzungsmitteln oder speziellen Diäten bei Bedarf können Demenzpatienten optimal unterstützt werden.

8. Rechtliche Aspekte und Unterstützung in der Schweiz: Wegweiser durch den Behördendschungel

Der Umgang mit Demenz kann sowohl für Betroffene als auch für deren Angehörige eine immense Herausforderung darstellen. Neben der Bewältigung der Krankheit im Alltag gibt es auch rechtliche Aspekte und Bedürfnisse nach Unterstützung, welche in der Schweiz beachtet werden müssen. In diesem Abschnitt erhalten Sie einen Überblick über die wichtigsten rechtlichen Bestimmungen sowie Tipps, wie Sie in der Schweiz Hilfe und Unterstützung bei der Betreuung Ihrer demenzkranken Angehörigen in Anspruch nehmen können.

8.1 Vorsorgeauftrag

Ein wichtiges Element im Schweizer Recht ist der sogenannte Vorsorgeauftrag. Mit diesem Dokument können Sie als Betroffener im Voraus bestimmen, wer im Falle von Geschäftsunfähigkeit, zum Beispiel durch eine Demenzerkrankung, für Sie Entscheidungen treffen und Ihre Angelegenheiten regeln soll. Der Vorsorgeauftrag umfasst sowohl Personen- als auch Vermögenssorge. Es ist wichtig, diesen frühzeitig und in gesunden Tagen aufzusetzen und dabei auch die Präferenzen des Betroffenen genau zu berücksichtigen.

Rechtzeitig einen Vorsorgeauftrag aufsetzen: Dies gibt Ihnen die Möglichkeit, im Falle einer Demenzerkrankung Ihren Angehörigen rechtssicher zu unterstützen.


8.2 Beistandschaft

Wurde vor Eintritt der Geschäftsunfähigkeit aufgrund von Demenz kein Vorsorgeauftrag erstellt, kann das zuständige Kindes- und Erwachsenenschutzbehörde (KESB) eine Beistandschaft einrichten. Die Beistandsperson kann dabei eine nahestehende Person oder ein professioneller Beistand sein. Die Beistandsperson kümmert sich um die rechtlichen und finanziellen Angelegenheiten des betroffenen Demenzpatienten und unterliegt der Aufsicht der KESB.

8.3 Finanzielle Unterstützung und Hilfsangebote in der Schweiz

In der Schweiz gibt es verschiedene Möglichkeiten, finanzielle Unterstützung und Hilfsangebote bei der Betreuung und Pflege von demenzkranken Angehörigen in Anspruch zu nehmen. Hierzu zählen unter anderem:

– Obligatorische Krankenversicherung: Pflegeleistungen, die von einer anerkannten Pflegeorganisation erbracht werden, werden von der Grundversicherung der Krankenkasse bezahlt. Allerdings gibt es einen gewissen Eigenanteil an den Pflegekosten.

– Hilflosenentschädigung als Leistung der Invalidenversicherung (IV): Bei eingeschränktem Arbeitsvermögen vor Erreichen des Renteneintrittsalters kann die IV Leistungen in Form von Hilfsmitteln und Verbesserungen der Wohnsituation finanzieren. Auch für die Gewährung von Hilflosenentschädigung braucht es eine Anmeldung bei der IV-Stelle im Wohnsitzkanton. Der Anspruch auf Hilflosenentschädigung kann bereits nach der Geburt entstehen und endet mit dem Tod. Auch nach Erreichen des AHV-Alters besteht der Anspruch auf Hilflosenentschädigung im Rahmen der AHV weiter.

– Ergänzungsleistungen (EL): Die Ergänzungsleistungen zur AHV und IV (EL) helfen, wenn die Renten und das Einkommen die minimalen Lebenskosten nicht decken. Wer sich in dieser Situation befindet, hat einen rechtlichen Anspruch auf EL. Die Ergänzungsleistungen werden durch die Kantone ausgerichtet. Sie bestehen aus zwei Kategorien: 1) jährliche Leistungen, die monatlich ausbezahlt werden 2) Die Vergütung von Krankheits- und Behinderungskosten

Wichtige Anlaufstellen für Hilfe und Unterstützung bei der Betreuung von Demenzpatienten sind die Krankenkasse sowie die zuständigen kantonalen Ausgleichskassen einschliesslich der Invalidenversicherung.


8.4 Hilfsangebote und Beratungsstellen

Es gibt in der Schweiz zahlreiche Organisationen und Beratungsstellen, die Angehörige von Demenzkranken unterstützen und beraten können. Zu den wichtigsten zählen:

– Alzheimer Schweiz: Der Verein bietet verschiedene Angebote wie Beratungen, Informationsveranstaltungen, Selbsthilfegruppen und Therapieangebote.

– Pro Senectute: Der Verein stellt ein umfangreiches Angebot an Informationen und Dienstleistungen zur Verfügung und berät zu Themen wie Wohnen im Alter, finanzielle Unterstützung und Alltagshilfen.

– Spitex: Die Spitex-Organisationen sind darauf spezialisiert, Unterstützung bei der häuslichen Betreuung und Pflege anzubieten und sind in vielen Gemeinden präsent.

Der Wegweiser durch den Behördendschungel rund um das Thema Demenz ist nicht einfach. Dennoch ist es wichtig, sich mit den rechtlichen Aspekten und Unterstützungsmöglichkeiten auseinanderzusetzen, um die optimale Betreuung und Pflege Ihrer Angehörigen in der Schweiz zu gewährleisten. Nutzen Sie die verschiedenen Angebote der Beratungsstellen oder wenden Sie sich an die Prime Home Care, um Informationen über die möglichen Hilfen und Entlastungsangebote zu erhalten.

9. Selbsthilfe für pflegende Angehörige: Balance und Entlastung

Die Pflege und Betreuung eines demenzkranken Angehörigen kann sowohl physisch als auch psychisch belastend sein. Deshalb ist es wichtig, als pflegender Angehöriger auch auf die eigene Gesundheit und Work-Life-Balance zu achten. In diesem Abschnitt finden Sie hilfreiche Tipps und Ratschläge, um diese Balance zu bewahren und Entlastungsmöglichkeiten zu nutzen.

9.1 Pflegepause und Zeit für sich selbst

Eine gute Balance zwischen Pflege und Freizeit ist entscheidend, um Stress abzubauen und die eigenen Kräfte zu schonen. Nehmen Sie sich regelmässig Zeit für sich selbst und Ihre Interessen, um Ihren Akku wieder aufzuladen und mit neuer Energie in die Pflege zurückkehren zu können. Eine Pflegepause kann je nach Bedarf und Situation variieren – von kurzen Momenten im Alltag bis hin zu geplanten Urlaubstagen oder „pflegefreien“ Wochenenden.

Tipp: In der Schweiz gibt es zahlreiche Angebote zur Entlastung pflegender Angehöriger wie zum Beispiel Tagesbetreuungseinrichtungen, Kurzzeitpflege oder Ferienbetreuungsangebote. Informieren Sie sich bei Ihrer Gemeinde oder dem kantonalen Spitex-Verband über die verschiedenen Möglichkeiten. Auch die Prime Home Care kann Ihnen bei der Suche nach Betreuungs- und Pflegeangeboten zur Überbrückung zur Seite stehen.


9.2 Gefühle zulassen und Hilfe annehmen

Die Pflege eines demenzkranken Angehörigen kann emotional sehr herausfordernd sein. Es ist normal, dass Gefühle wie Trauer, Wut oder Hilflosigkeit aufkommen. Sprechen Sie offen über Ihre Gefühle und suchen Sie das Gespräch mit Freunden, Familie oder Fachpersonen. Zögern Sie nicht, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, wenn Sie merken, dass Sie Unterstützung bei der emotionale Bewältigung der Situation benötigen.

9.3 Informationsaustausch und Networking

Informieren Sie sich gezielt über das Krankheitsbild der Demenz und die damit verbundenen Herausforderungen, um besser mit der Erkrankung umgehen zu können. Der Austausch mit anderen pflegenden Angehörigen kann eine wertvolle Unterstützung bieten. In der Schweiz gibt es zahlreiche Selbsthilfegruppen und Anlaufstellen für pflegende Angehörige.

Tipp: Die Alzheimer Schweiz ist eine gute Anlaufstelle, um mehr über den Umgang mit Demenzpatienten zu erfahren und sich mit anderen pflegenden Angehörigen auszutauschen. Besuchen Sie deren Webseite oder nehmen Sie an einem ihrer Angebote wie Beratungsgesprächen oder regionalen Selbsthilfegruppen teil.


9.4 Gesundheit und Wohlbefinden im Fokus

Die eigene Gesundheit und das Wohlbefinden sollten während der Pflege eines demenzkranken Angehörigen nicht in Vergessenheit geraten. Achten Sie auf eine ausgewogene Ernährung, ausreichend Bewegung und regelmäßige Arztbesuche, um gesund zu bleiben. Versuchen Sie zudem, Stress möglichst zu reduzieren – zum Beispiel durch Entspannungsübungen, Yoga oder Meditation.

Insgesamt ist es wichtig, die Selbsthilfe als pflegender Angehöriger ernst zu nehmen und sich bewusst Zeit und Möglichkeiten zur Entlastung zu schaffen. So kann die Betreuung des demenzkranken Angehörigen auch langfristig gewährleistet und die eigene Lebensqualität erhalten werden.

10. Auswahl und Beauftragung einer Pflegekraft: Was gibt es zu beachten?

Wenn Sie oder ein Angehöriger auf regelmässige Unterstützung bei der Betreuung in der Schweiz angewiesen sind, sollte die Auswahl einer geeigneten Pflegekraft im Mittelpunkt Ihrer Entscheidungsfindung stehen. Eine gute Pflegekraft kann eine wertvolle Ressource sein, die nicht nur professionelle Hilfe, sondern auch emotionale und soziale Unterstützung leistet. In diesem Abschnitt wird erläutert, welche Aspekte Sie bei der Auswahl einer Pflegekraft bzw. bei der Beauftragung einer Betreuungsorganisation beachten sollten.

10.1 Ausbildung, Qualifikationen und Erfahrung

Stellen Sie sicher, dass die Pflegekraft über die erforderliche Qualifikationen und Erfahrung verfügt, um die spezifischen Bedürfnisse der betreuten Person zu erfüllen. Neben einer Grundausbildung in der Pflege, ist es von Vorteil, dass die Betreuungskraft Erfahrung in der Betreuung von Demenz-Patienten besitzt.

Achten Sie darauf, dass die Pflegekraft über Referenzen verfügt, welche ihre Fachkompetenz und Vertrauenswürdigkeit belegen.


10.2 Verfügbarkeit und Flexibilität

Eine gute Pflegekraft sollte flexibel genug sein, um sich an die Bedürfnisse und den Tagesablauf der betreuten Person anzupassen. Gerade eine Live-In-Betreuung die mit im Haushalt der betroffenen Person(en) lebt, bietet mit der Möglichkeit, Arbeits- und Bereitschaftszeiten korrekt und umfassend zu regeln den Vorteil, dass eine sehr weitreichende Begleitung gewährleistet ist.

10.3 Persönlichkeit und Kommunikationsfähigkeit

Eine gute Chemie zwischen der Pflegekraft und der betreuten Person ist entscheidend für eine erfolgreiche Zusammenarbeit. Achten Sie darauf, dass die Pflegekraft einfühlsam, geduldig und respektvoll ist, insbesondere im Umgang mit kognitiven Beeinträchtigungen wie Demenz.

10.4 Rechtliche Aspekte und Anstellungsmodalitäten

Informieren Sie sich über die rechtlichen Rahmenbedingungen einer Beschäftigung von Betreuungs- und Pflegepersonal in der Schweiz. Stellen Sie sicher, dass die Pflegekraft über einen gültigen Schweizer Arbeitsvertrag verfügt oder im Personalverleih durch den Betreuungsanbieter beschäftigt wird. Ein treuhänderisch agierender Partner wie die Prime Home Care kann hier eine wesentliche Entlastung bedeuten und vor administrativen und arbeitsrechtlichen Stolperfallen bewahren.

10.5 Finanzielle Aspekte und Unterstützungsmöglichkeiten

Die Kosten für eine häusliche Betreuung können, je nach Beschäftigungsmodell und Anbieter, schnell eine erhebliche finanzielle Belastung bedeuten. Hohe monatliche Kosten müssen nicht zwangsläufig auch eine hohe Qualität in der Pflege bedeuten – es lohnt sich, die verschiedenen Optionen zu prüfen und Ihre individuellen Bedürfnisse vorab genau abzuklären. Fragen Sie auch nicht isoliert nach einem tiefen Preis: Die Gesamtkosten und der Lohn der Betreuungskräfte müssen in einem günstigen Verhältnis zueinander stehen. Dies ist vor allem dann der Fall, wenn Leistungen der Grundpflege kassenfähig gestaltet werden können – und zwar auch dann, wenn eine Live-In-Betreuungskraft die Pflege leistet. Auch hier können Sie auf die Unterstützung der Prime Home Care bei der Organisation des richtigen Betreuungsmodells zählen.

10.6 Praktische Aspekte und Organisationsstrukturen

Bevor Sie eine Pflegekraft beauftragen, sollten Sie auch über praktische Aspekte wie Transportmöglichkeiten, Parkplatzsituation am Wohnort der betreuten Person und die Organisation von Dokumenten und Pflegeunterlagen nachdenken. Eine gut strukturierte Umgebung erleichtert die Arbeit der Pflegekraft und fördert eine reibungslose Zusammenarbeit.

Die Auswahl und Beauftragung einer geeigneten Pflegekraft ist keine leichte Aufgabe und erfordert Zeit und Sorgfalt. Indem Sie die oben genannten Aspekte berücksichtigen, können Sie jedoch sicherstellen, dass Sie eine Pflegekraft finden, die den Bedürfnissen und Wünschen der betreuten Person gerecht wird und zu einer Verbesserung ihrer Lebensqualität beiträgt.
Der Autor
Patrick Kälin
Patrick Kälin

Redakteur für Prime Home Care

Unser Ratgeber

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Übernimmt anstelle der regulären Spitex eine zertifizierte Live-In-Betreuungskraft die Aufgaben bei der Grundpflege, können diese Leistungen in vielen Kantonen mit der Krankenkasse abgerechnet werden. Die Aufsicht über die Pflegetätigkeit sowie die Abrechnung der geleisteten Stunden mit den Krankenkassen übernehmen spezialisierte und bewilligte Partner.

Gegenüber den üblichen Verleih-Lösungen bei der Betreuung zuhause können Sie so Monat für Monat oft mehrere Tausend Franken einsparen.